Das Installations-Image aus der Umstellungszeit von Askozia-zu-3CX ist mittlerweile veraltet und basiert noch auf Debian 8 Jessie. Man kann es zwar nach wie vor verwenden, darf dann allerdings sowohl für Debian als auch 3CX viele Updates installieren. Das letzte Mal als ich das so gemacht habe, hat es gut zwei Stunden in Anspruch genommen, die kann man sich zum Teil sparen, wenn man das aktuelle 3CX-Debian-Netinst-Image nimmt.
Leider klappt das nur zum Teil, das mit dem Zeit sparen, denn im Gegensatz zur regulären 3CX-Linux-Installation läuft das automatische Setup nach dem Neustart leider nicht weiter. Stattdessen kann bzw. muss man per Hand mit der 3CX-Installation fortfahren. Dazu später mehr.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten 3CX auf ein APU-Board zu bekommen. Entweder man installiert zunächst ein reguläres Debian und führt dann die restliche Installation von Hand durch oder man startet gleich mit dem 3CX-Debian-ISO. Letztgenanntes kommt für diesen Beitrag zum Einsatz.
USB-Stick vorbereiten
- Aktuelle 3CX Debian-ISO herunterladen: https://www.3cx.com/phone-system/download-links/
- Das Abbild mit Rufus auf den USB-Stick schreiben:
Die folgenden Dateien auf dem Stick müssen angepasst werden:
Im Root des USB-Sticks die Datei „syslinux.cfg“ editieren und am Anfang die folgenden beiden Zeilen einfügen:
CONSOLE 0 SERIAL 0 115200
Im Ordner „isolinux“ die Datei „adtxt.cfg“:
label expert menu label E^xpert install kernel /install.amd/vmlinuz append priority=low vga=off console=ttyS0,115200n8 initrd=/install.amd/initrd.gz --- include rqtxt.cfg label auto menu label ^Automated install kernel /install.amd/vmlinuz append auto=true priority=critical vga=off console=ttyS0,115200n8 initrd=/install.amd/initrd.gz --- quiet
Im Ordner „islolinux“ die Datei „txt.cfg“ editieren. Die Zeile mit „append…“ muss wie folgt aussehen:
label install menu label ^Install kernel /install.amd/vmlinuz append vga=off console=ttyS0,115200n8 initrd=/install.amd/initrd.gz auto=true priority=high url=http://downloads.3cx.com/downloads/debian9iso/preseed_9.5.0.txt --- quiet THREECXMARKER=DEBIAN-3CX-ISO console=ttyS0,115200n8
Im wesentlichen werden über die Änderungen dem System mitgeteilt, das es statt via VGA über die serielle Schnittstelle die Ausgabe erledigen soll.
Zusätzlich für APU(1)-Boards muss noch die Firmware für die Realtek-Netzwerkkarten auf den Stick gepackt werden:
- Die Datei firmware-realtek_20161130-4_all.deb herunterladen und auf dem Stick in den Ordner „Firmware“ kopieren.
Da ich aktuell kein APU2-Board zur Hand habe, konnte nicht getestet werden, ob evtl. weitere Anpassungen von nöten sind.
Debian installieren (lassen)
- Das Board mit dem vorbereiteten Stick starten.
- „Install“ auswählen.
- „enp1s0“ als Netzwerkschnittstelle auswählen.
- Per Standard holt sich Debian eine IP-Adresse per DHCP. Möchte man während der Installation eine feste IP-Adresse vergeben, so muss man bei der Abfrage nach dem „Hostname“ „ESC“ drücken, dann „configure network manually“ auswählen, die IP-Adresse, das Gateway und den DNS-Server angeben.
Wichtig: Die IP-Adresse kann später nicht ohne weiteres bzw. nur mit Backup, Neuinst. und Restore geändert werden. Dies liegt nicht an Debian, sondern an 3CX, da Diese die Änderung der IP-Adresse auf OS-Ebene nicht richtig mitbekommt. - „Hostname“ eingeben.
- „Domain“ eingeben.
- „Sprache“ (eigentlich steht nur „English“ zur Auswahl) und „Land/Region“ auswählen. Letztgenanntes ist relevant! Um „Europe“ und folglich „Germany“ auswählen zu können, zunächst „other“ auswählen. Die „locales“-Auswahl wie vorgeschlagen lassen.
- Das „root“-Passwort festlegen und bestätigen.
- Bei „Partition disks“ „Guided – use entire disk“ auswählen.
- „sda“ für die mSATA SSD auswählen.
- „All files in one partition“ auswählen.
- „Finish partitioning and write changes to disk“ auswählen.
- Die Sicherheitsabfrage mit „Yes“ bestätigen. Letzte Chance um abzubrechen!
Die Installation benötigt ein paar Minuten, man muss also ein wenig Geduld haben.
Es erfolgt ein automatischer Neustart, an dieser Stelle sollte der USB-Stick entfernt werden.
Die eigentliche 3CX-Installation durchführen
Da es wie eingangs erwähnt nicht bis zum Ende mit der automatischen Installation klappt, muss man ein die folgenden Befehle an der Konsole oder via ssh, nachdem man sich als root angemeldet hat, ausführen:
wget -O- http://downloads-global.3cx.com/downloads/3cxpbx/public.key | apt-key add - echo "deb http://downloads-global.3cx.com/downloads/debian stretch main" | tee /etc/apt/sources.list.d/3cxpbx.list apt-get update apt-get install 3cxpbx apt-get install net-tools
An der seriellen Konsole gibt’s eine kleine Falle. Sieht man über längere Zeit nur folgendes Bild:
Scrollt man am besten mal nach unten und siehe da, das Setup wartet darauf, das man dem Lizenzvertrag zustimmt:
Abschließend noch „1“ drücken um „Using a Web Browser“ auszuwählen.
Ab hier geht’s dann von einem anderen Computer bzw. Web-Browser unter „http://<IP-Adresse des 3CX-Computers>:5015?V=2“ weiter. Nun kann man der Erstkonfiguration folgen:
Quellen:
3CX – Installieren der 3CX-Telefonanlage unter Debian Linux
3CX – Installing Debian for 3CX on a Mini PC
computing competence – Askozia Hardware für 3CX (Debian) nutzen